flexaport – Die günstige Trenntoilette

flexaport ist ein Trockentrenntoiletteneinsatz für eine bestehenden Kassettentoilette. Will man eher Autark unterwegs sein, kommt die Kassettentoilette an seine Grenzen. Für die eigene Art zu Reisen gilt es sowieso die beste Lösung zu finden. Unsere Beweggründe für diese Entscheidung versuchen wir nachfolgend mit anderen Systemen darzulegen.

Eingebaut haben wir eine Thetford Kassettentoilette mit SOG, die wir ohne Chemie betreiben.
Funktionsweise: Fest-/Flüssigstoff und Papier wird in einer Kassette gesammelt. Diese Toilette kommt der Toilette Zuhause am Nächsten.
Vorteile: Keine zusätzlichen Kosten, kein Platz für Streu, keine Tüten, Entleerung von außen, ein Behälter, Warnlampe wenn voll.
Nachteile: Mögliche Entleerungskosten, alle 2-3 Tage muß entleert werden, Entsorgungssationen müssen evtl. extra angefahren werden, Wasser zur Spülung notwendig.

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Thetford C263

Tipp: Mit zweiten Kassetten und sammeln des Klopapiers in einem Mülleimer, kann das Entleerintervall auf bis 7 Tage erhöht werden.

Ca. 35.-€ kostet der flexaport Toiletteneinsatz. Das Produkt besteht aus einem Rahmen und einem Töpfchen, das einem Blumentopf ähnelt. Man kann den Träger in der Toilette belassen und nur das Töpfchen bei Bedarf einlegen, oder man entfernt jedes Mal beide Teile. Die erforderlichen Tüten können direkt von flexaport in verschiedenen Stärken erworben werden, oder man benutzt passende Hundkotbeutel. Es kann die Funktion der normale Kassettentoilette genutzt werden, oder sie wird einfach zur Trenntoilette umfunktioniert. Zur Bindung der Flüssigkeit kann optional Katzenstreu verwendet werden.

Flexaport, Träger und Topf
flexaport Träger und Topf

Funktionsweise: Der Urin fließt in die 19l Kassette. Die Feststoffe werden in der flexaport gesammelt, wo zuvor eine Tüte eingelegt wurde. Das Toilettenpapier kann mit rein. Danach wird die Tüte entfernt und verknotet. Die Tüte kann sofort im Müll entsorgt werden, oder wird in einem Mülleimer gesammelt. Möglich ist, bis zu 4 Tüten in eine geruchsdichte Tüte mit dem flexaport Schweißgerät einzuschweißen. Zur Reinigung der Toilette wird eine Zitronensäure z.B. von Heitmann benutzt. Ob die eingebaute SOG nützlich ist, wird man sehen.

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flexaport mit Tüte

Vorteile: Niedriger Preis, längerer Entleerungszyklus, Papier kann in die Tüte, Feststofftüte kann im Müll entsorgt werden, großer Urinbehälter überall entleerbar, kein Wasserverbrauch, für Mietmobile geeignet, Kassettenentleerung von außen, leichte Reinigung, hohe Flexibilität; günstige Gelegenheit eine TTT zu testen.
Nachteile: Gewöhnungsbedürftig, weitere Betriebskosten für Tüten und evtl. Streu, weil Beutel stinken sofortige Entsorgung nötig, oder in geruchsdichte teure Beutel entsorgen, Optional flexaport Schweißgerät notwendig, Urinentsorgung in öffentlichen Toiletten schwierig, da nicht sichtbar ist, dass es keine Chemiekassette ist, Plastiktüten belasten die Umwelt, man muß vorher entscheiden, welche Toilettenfunktion angewendet werden soll.
Fazit: Der beste Einstieg in TTT und höchste Flexibilität, da je Bedarf die Kassettentoilette (z.B. Campingplätze) oder die Toilette als TTT verwendet werden kann.

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Zitronensäure
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Lagerung flexaport hinter Toilette
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Paket von flexaport mit Tüten

Auf den ersten Blick ist die Clesana die sauberste und bequemste Toilettenlösung. Mit der Clesana kommt man am wenigsten in Berührung mit seinen Ausscheidungen, sofern nach jedem Toilettengang eingeschweißt wird. Alles wird in der Tüte gesammelt.
Funktionsweise: In die Toilette werden geruchsdichte Plastiktüten, die Liner installiert. Nach dem „Geschäft“ ob flüssig und/oder fest, wird der Beutel verschweißt und abgeschnitten. Der Beutel fällt in eine Schublade, die sich vorne an der Toilette befindet. Nach dem Schweißvorgang ist wieder ein saubere Tüte automatisch verfügbar. Die Tüten werden im Müll entsorgt. Optional gibt es einen 1,7l Urintopf zum Sammeln des Urins, der zuvor beim Pipi in die Toilette gestellt wird.

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© by Clesana C1

Vorteile: Wenig Berührung mit den Ausscheidungen, kein Wasserverbrach, falls was daneben geht, kein Auswischen der Toilette notwendig, alles kann in die Tüte, gebrauchte Tüten werden im Müll entsorgt; wenige Gerüche.
Nachteile: Gewöhnungsbedürftig, hohe Anschaffungs- und Installationskosten, Strom nötig, hohe Betriebskosten und Belastung der Umwelt durch die dicken Plastikliner, ausreichende Anzahl Liner müssen mitgeführt werden, Müllverbrennungsanlagen notwendig, die nicht überall verfügbar sind, Müllentsorgung weil Liner viel Platz benötigen, wie z.B. in Sizilien kann schwierig sein, Campingplätze könnten Entsorgung verbieten, Entsorgung von Innen, Tüten mit Flüssigkeit könnten platzen, besonders im Müllcontainer, Heimreise droht, wenn Schweißanlage ausfällt, Urineinsatz sehr teuer, schlabbrige Tüten. Gefahr, dass wegen den Kosten weniger verschweißt wird, dann muß der Nächste eine benutzte Tüte nutzen, kein leichter Rückbau.
Fazit: Die Kosten und Umweltbelastung sind hoch. Die Gefahr des Ausfalls und das Platzen der Tüten könnte schlimm werden. Zukunftsfähigkeit fraglich, System ist keine Option für uns.

Es sind Systeme auf dem Markt, die von innen oder von außen geleert werden.
Von außen findet die Entleerung z.B. bei ToniToi, Arwinger und PerfectVan statt. Während bei PerfectVan die ganze Toilette ersetzt wird, wird bei den beiden ersten Modellen lediglich der obere Teil der Toilette umgebaut. Zwei separate Behälter für Fest- und Flüssigstoff mit jeweils 8-9l Fassungsvermögen werden der bisherigen Kassette nachgeahmt. Es kann ein Lüfter eingebaut werden. Da für den Einbau wenig geändert werden muss, ist ein Rückbau möglich.
Boxio oder Trelino ersetzen die gesamte Toilette incl. Kassette. Die beiden Behälter sind in dem Toilettenkörper untergebracht und werden von innen entleert. Diese Systeme haben keinen Lüfter vorgesehen.

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Trenntoiletten

Funktionsweise: Die Feststoffe kommen in einen separaten Behälter, der mit einer Plastiktüte ausgekleidet ist. Das Papier kann in den Feststoffbehälter mit rein. Um Gerüche zu vermeiden wird das „Geschäft“ mit einer speziellen Streu abgedeckt. Optional kann zusätzlich ein Lüfter verwendet werden. Der Urin wird in einem 2. Behälter gesammelt. Das Säubern erfolgt mittels einer Essigessenz.
Vorteile: Längere Entleerungszyklus, Papier kann in Feststoffbehälter, Feststofftüte kann im Müll entsorgt werden, Urinkanister überall entleerbar, kein Wasserverbrauch, Entleerung bei ersten 3 Toiletten von außen.
Nachteile: Hohe Anschaffungskosten bei ersten 3 Toiletten, weitere Betriebskosten und mehr Transportplatz durch Streu, Essigessenz und Beutel, Urinkanister muss alle 2-3 Tage entleert werden, Entleerung von innen, bei letzten 2 Toiletten an der Küchenzeile vorbei, Toilette muss evtl. händisch ausgewischt werden, weil was danebengeht, beim Entfernen von Schlauch oder Rinne kann Urin über Hände tropfen, Füllstand muss oft geprüft werden, Umweltbelastung wegen Plastiktüten.
Fazit: Will man keine Kassette mehr haben, sind ToniToi oder PerfectVan interessant. Arwinger hat ein Kunststoffring, der gereinigt werden muß.

Die Kompostiertoilette ist genauso aufgebaut wie die obigen Trenntoiletten mit Innenleerung. Die bekanntesten Vertreter sind OGO von Tomtur, Air Head und BioToi. Das Fassungsvermögen für den Urintank beträgt zwischen 7-9l und für den Feststoffbehälter zwischen 13-18l. Ein Lüfter kann optional eingebaut werden.
Funktionsweise: Vor der Benutzung wird ein aufgelöster Kokosfaserblock in den Feststoffbehälter eingebracht. Nach dem „Geschäft“ findet mittels einem manuellen oder elektrischen Rührwerk eine Durchmischung statt, damit die Kompostierung schneller geht. Das Toilettenpapier wird separat gesammelt. Der Urin kommt in einen extra Kanister.

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Komposttoiletten

Vorteile: Mit 2-4 Wochen längster Entleerungszyklus für Feststoffbehälter, Entsorgung in Natur möglich, keine Plastiktüten, kein Wasserverbrauch, Urinkanister kann überall entleert werden.
Nachteile: Hohe Anschaffungskosten, weitere Betriebskosten und mehr benötigten Platz durch Kokosblöcke und Essigessenz, es müssen genügend Kokosblöcke mitgeführt werden, Urinkanister muss alle 2-3 Tage entleert werden, Entleerung von innen an Küchenzeile vorbei, Reinigung von Urinbehälter schwierig. Möglich dass Toilette händisch ausgewischt werden muss, Toilettenpapier wird separat gesammelt.
Fazit: Uns gefällt eine Entsorgung von Innen nicht, dennoch könnte die Ogo interessant werden.

Das Verbrennungssystem Cinderella haben wir nicht betrachten, da diese zu teuer und zu schwer für uns ist.