flexaport – Die günstige Trenntoilette
flexaport ist ein Trockentrenntoiletteneinsatz für eine bestehenden Thetford Kassettentoilette. Will man Autark unterwegs sein, kommt die Kassettentoilette an seine Grenzen. Für die eigene Art zu Reisen gilt es die beste Lösung zu finden. Unsere Entscheidung versuchen wir nachfolgend mit anderen Systemen darzulegen.
Die Kassettentoilette
Eingebaut haben wir eine Thetford Kassettentoilette C260 mit SOG, die wir ohne Chemie betreiben.
Funktionsweise: Fest-/Flüssigstoff und Papier wird in einer Kassette gesammelt. Diese Toilette kommt der Toilette Zuhause am Nächsten.
Vorteile: Kein Platz für Streu und Tüten notwendig und Kosten dafür entfallen. Entleerung von außen. Warnlampe wenn voll vorhanden.
Nachteile: Mögliche Entleerungskosten. Alle 2-3 Tage muss entleert werden, Entsorgungsstationen müssen evtl. extra angefahren werden, Wasser für Spülung notwendig.

Tipp: Mit zweiten Kassetten und sammeln des Klopapiers in einem Mülleimer, kann das Entleerintervall auf bis 7 Tage erhöht werden.
Die flexaport Trockentrenntoilette
Ca. 35.-€ kostet der Toiletteneinsatz. Das Produkt besteht aus einem Rahmen und einem Töpfchen, das einem Blumentopf ähnelt. Man kann den Träger in der Toilette belassen und nur das Töpfchen bei Bedarf einlegen, oder man entfernt jedes Mal beide Teile. Die erforderlichen Tüten können direkt von flexaport in verschiedenen Stärken erworben werden. Es können alternativ passende Hundkotbeutel benutzt werden. Diese gibt es mit und ohne Henkel. Je Bedarf kann die Funktion der normale Kassettentoilette genutzt werden, oder sie wird einfach zur Trenntoilette umfunktioniert. Zur Bindung der Flüssigkeit kann optional Katzenstreu im Töpfchen verwendet werden.

Funktionsweise: Der Urin fließt in die 19l Kassette. Die Feststoffe werden in der flexaport gesammelt, wo zuvor eine Tüte eingelegt wurde. Das Toilettenpapier kann mit rein. Danach wird die Tüte entnommen und verknotet. Die Tüte möglichst sofort im Müll entsorgen, oder diese in einem Behälter sammeln. Möglich ist, bis zu 4 Tüten in eine geruchsdichte Tüte mit dem flexaport Schweißgerät einzuschweißen. Zur Reinigung der Toilette wird eine Zitronensäure z.B. von Heitmann benutzt. Eine eingebaute SOG ist weiterhin nützlich. Auf eine Wasserspülung kann verzichtet werden.

Vorteile: Niedriger Preis, längerer Entleerungszyklus, Papier kann in die Tüte, Feststofftüte kann im Müll entsorgt werden, unschlagbar großer Urinbehälter, überall entleerbar, kein Wasserverbrauch, für Mietmobile geeignet, Kassettenentleerung von außen, leichte Reinigung, hohe Flexibilität; günstige Gelegenheit eine TTT zu testen.
Nachteile: Gewöhnungsbedürftig, weitere Betriebskosten für Tüten und evtl. Streu, Beutel stinken daher baldige Entsorgung nötig, oder geruchsdichte teure Beutel verwenden, Urinentsorgung in öffentlichen Toiletten schwierig, da nicht sichtbar ist, dass es keine Chemiekassette ist, Plastiktüten belasten die Umwelt, man muss vorher entscheiden, welche Toilettenfunktion angewendet werden soll.
Fazit: Der beste Einstieg in TTT und höchste Flexibilität, da je Bedarf die Kassettentoilette (z.B. Campingplätze) oder die Toilette als TTT verwendet werden kann.
Unsere Erfahrung
Wir haben uns für die flexaport entschieden. Der Wechsel von Kassettentoilette auf flexaport ist genial. Steht man auf Plätzen mit einer Entsorgung, kann auf die flexaport verzichtet werden, denn aus unserer Sicht gehören diese Hinterlassenschaften in ein Kanalsystem. Benötigt man Autarkie, wird auf die flexaport zurückgegriffen.
Anatomisch bedingt ist die Benutzung von Trenntoiletten für Frauen schwieriger. Nach unserer Erfahrung kommen Frauen mit diesem System sehr schnell und gut zurecht.
Hundebeutel sind die bessere Wahl
Die 20um Tüten von flexaport erwiesen sich als am besten geeignet, die 13um sind zu dünn und die 35um zu unhandlich. Mittlerweile benutzen wir ausschließlich handelsübliche Hundekottbeutel wie z.B. die TPS Biobeutel. Besonders geeignet sind Beutel mit Henkel. Das Schweißgerät ist unnötig.
Wurden die flexaport Tüten noch an der Wand befestigt und mussten abgerissen werden, können die Hundebeutel, die sich auf Rollen zu 20 Stück befinden, in einen Halter eingefügt werden. Damit sind die Beutel bequem entnehmbar. Die Beutel haben wir über dem Waschbecken angebracht.


Die Einschweißtoilette
Auf den ersten Blick ist die Clesana die sauberste und bequemste Toilettenlösung. Mit der Clesana kommt man am wenigsten in Berührung mit seinen Ausscheidungen, sofern nach jedem Toilettengang eingeschweißt wird. Alles wird in der Tüte gesammelt.
Funktionsweise: In die Toilette werden geruchsdichte Plastiktüten, die Liner installiert. Nach dem „Geschäft“ ob flüssig und/oder fest, wird der Beutel verschweißt und abgeschnitten. Der Beutel fällt in eine Schublade, die sich vorne an der Toilette befindet. Nach dem Schweißvorgang ist wieder ein saubere Tüte automatisch verfügbar. Die Tüten werden im Müll entsorgt. Optional gibt es einen 1,7l Urintopf zum Sammeln des Urins, der zuvor beim Pipi in die Toilette gestellt wird.

Vorteile: Wenig Berührung mit den Ausscheidungen, kein Wasserverbrach, falls was daneben geht, kein Auswischen der Toilette notwendig, alles kann in die Tüte, gebrauchte Tüten werden im Müll entsorgt; wenige Gerüche.
Nachteile: Gewöhnungsbedürftig, hohe Anschaffungs- und Installationskosten, Strom nötig, hohe Betriebskosten und Belastung der Umwelt durch die dicken Plastikliner, ausreichende Anzahl Liner müssen mitgeführt werden, Müllverbrennungsanlagen notwendig, die nicht überall verfügbar sind, Müllentsorgung weil Liner viel Platz benötigen, wie z.B. in Sizilien kann schwierig sein, Campingplätze könnten Entsorgung verbieten, Entsorgung von Innen, Tüten mit Flüssigkeit könnten platzen, besonders im Müllcontainer, Heimreise droht, wenn Schweißanlage ausfällt, Urineinsatz sehr teuer, volle schlabbrige Tüten. Gefahr, dass wegen den Kosten weniger verschweißt wird, dann muss der Nächste eine benutzte Tüte nutzen, kein leichter Rückbau.
Fazit: Die Kosten und Umweltbelastung sind hoch. Die Gefahr des Ausfalls und das Platzen der Tüten könnte schlimm werden. Zukunftsfähigkeit fraglich, System ist keine Option für uns.
Trockentrenntoilette, sogenannte Streutoilette
Es sind Systeme auf dem Markt, die von innen oder von außen geleert werden.
Von außen findet die Entleerung z.B. bei ToniToi, Arwinger und PerfectVan statt. Während bei PerfectVan die ganze Toilette ersetzt wird, wird bei den beiden ersten Modellen lediglich der obere Teil der Toilette umgebaut. Zwei separate Behälter für Fest- und Flüssigstoff mit jeweils 8-9l Fassungsvermögen werden der bisherigen Kassette nachgeahmt. Es kann ein Lüfter eingebaut werden. Da für den Einbau wenig geändert werden muss, ist ein Rückbau möglich.
Boxio oder Trelino ersetzen die gesamte Toilette incl. Kassette. Die beiden Behälter sind in dem Toilettenkörper untergebracht und werden von innen entleert. Diese Systeme haben keinen Lüfter vorgesehen.

Funktionsweise: Die Feststoffe kommen in einen separaten Behälter, der zuvor mit einer Plastiktüte ausgekleidet wurde. Das Papier kann in den Feststoffbehälter mit rein. Um Gerüche zu vermeiden wird das „Geschäft“ mit einer speziellen Streu abgedeckt. Optional kann zusätzlich ein Lüfter verwendet werden. Der Urin wird in einem 2. Behälter gesammelt. Das Säubern erfolgt mittels einer Essigessenz.
Vorteile: Längerer Entleerungszyklus, Papier kann in Feststoffbehälter, Feststofftüte kann im Müll entsorgt werden, Urinkanister überall entleerbar, kein Wasserverbrauch, Entleerung bei ersten 3 Toiletten von außen.
Nachteile: Hohe Anschaffungskosten bei ersten 3 Toiletten, weitere Betriebskosten und mehr Transportplatz durch Streu, Essigessenz und Beutel, Urinkanister muss alle 2-3 Tage entleert werden, Entleerung von innen, bei letzten 2 Toiletten an der Küchenzeile vorbei, Toilette muss evtl. händisch ausgewischt werden, weil was danebengeht, beim Entfernen von Schlauch oder Rinne kann Urin über Hände tropfen, Füllstand muss oft geprüft werden, Umweltbelastung wegen Plastiktüten.
Fazit: Will man keine Kassette mehr haben, sind ToniToi oder PerfectVan interessant. Arwinger hat ein Kunststoffring, der gereinigt werden muss. Will man einen Rückbau erhalten, ragt bei der Arwinger eine Ecke in den Ring zum Feststoffbehälter, den Rest kann man sich vorstellen.
Die Kompostiertoilette
Die Kompostiertoilette ist genauso aufgebaut wie die obigen Trenntoiletten mit Innenleerung. Die bekanntesten Vertreter sind OGO von Tomtur, Air Head und BioTioo. Das Fassungsvermögen für den Urintank beträgt zwischen 7-9l und für den Feststoffbehälter zwischen 13-18l. Ein Lüfter kann optional eingebaut werden.
Funktionsweise: Vor der Benutzung wird ein aufgelöster Kokosfaserblock in den Feststoffbehälter eingebracht. Nach dem „Geschäft“ findet mittels einem manuellen oder elektrischen Rührwerk eine Durchmischung statt, damit die Kompostierung schneller geht. Das Toilettenpapier wird separat gesammelt. Der Urin kommt in einen extra Kanister.

Vorteile: Mit 2-4 Wochen längster Entleerungszyklus für Feststoffbehälter, Entsorgung in Natur möglich, kein Wasserverbrauch, Urinkanister kann überall entleert werden.
Nachteile: Hohe Anschaffungskosten, weitere Betriebskosten und mehr benötigten Platz durch Kokosblöcke und Essigessenz. Es müssen genügend Kokosblöcke mitgeführt werden, wegen Ungezieferbefall müssen die Blöcke eine hohe Qualität haben. Urinkanister muss alle 2-3 Tage entleert werden, Entleerung von innen an Küchenzeile vorbei. Reinigung von Urinbehälter schwierig. Möglich dass Toilette händisch ausgewischt werden muss. Toilettenpapier wird separat gesammelt. Kann der Feststoffbehälter nicht direkt entleert werden, muss dieser in eine Plastiktüte umgefüllt werden. Bei Kurzreisen unwirtschaftliche Entleerungszyklen. Kompostierung tritt nicht ein wenn Entleerzyklus kürzer ist.
Fazit: Längste Autarkie hinsichtlich Feststoff.
Die Verbrennungstoilette
Das Verbrennungssystem Cinderella haben wir nicht betrachten, da diese zu teuer und zu schwer für uns ist.
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