Die Königsgräber von Aigai
Wer im Norden Griechenland ist, sollte unbedingt nach Vergina zu den Königsgräbern von Aigai fahren. Hier sind die Gräber von Philip II. (382-336 v.Chr.), seiner letzten Frau Kleopatra und seine damals neugeborene Tochter Europa incl. Grabbeigaben zu besichtigen.
Um diese Grabstätten von Aigai wurde ein tolles Museum gebaut. Alleine wegen dem filigranen Totenkranz von Philip II. lohnt die Reise nach Vergina und der Besuch des Museums.
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Der Vater von Griechenland
Die antike Stadt Aigai, die bis 410 v. Chr. Hauptstadt des Königreiches Makedonien war, ist vermutich mit der heutigen Stadt Vergina identisch.
Vergina selbst ist recht klein und besitzt in der Nähe der Grabstätte eine Hauptstraße mit mehreren Souvenirshops und Restaurants. Alle Ziele sind von einem großen Parkplatz gut zu erreichen.
Philip II. war der Vater von Alexander dem Großen. Nachdem Philip II. die griechische Staatenwelt einigen konnte, gilt er auch als Vater von Griechenland. Eine Militärreform von Philip II ebnete diese Erfolge. Von dieser Reform sollte später sein Sohn Alexander noch sehr profitieren, da seine militärischen Eroberungen genau auf dieser Reform basierten.
Von den 7 bekannten Ehefrauen war Philip II. mit Olympia und Kleopatra gleichzeitig verheiratet, evtl. zusätzlich noch mit der jungen Meda.
Man geht davon aus, dass die machthungrige Olympia um die Thronfolge ihres Sohnes Alexander fürchtete, nachdem Kleopatra ihr Kind auf die Welt bachte und daher Philip II, Kleopatra und die neugeborene Europa ermorden ließ. Einige Historiker vermuten, dass Alexander in die Pläne von seiner Mutter involviert war. Sein Verhältnis zu seinem Vater war belastet. Angenommen wird zudem, dass Meda Selbstmord begangen hat, nachdem sie vom Tode Philip II erfuhr.
Späte Entdeckung in Aigai
Die 3 Gräber des großen Grabhügels von Agai wurden erst 1977 entdeckt und sie waren eine Weltsensation, ähnlich der Entdeckung von Troja. Es ist ein weiteres vollständiges zerstörtes Grab in diesem Hügel entdeckt worden. Nach Jahren der Rätsel, wer die Gräber beherbergt, wurde 2015 anhand einer Knieverletzung von Philip II. mit ziemlicher Sicherheit geklärt, welche Gebeine zu Philip II. gehören. Außerdem ist hier Alexander IV. der Sohn von Alexander dem Großen beerdigt. Wo das Grab von Alexander dem Großen ist, weiß man nicht mehr. Der Leichnam wurde nach seinem Tod in Babylon mehrfach umgebettet.
Auf dem riesigen Gelände sind mehrere Grabhügel gut zu erkennen. Es werden auf dem Gelände weitere 300 Grabmale vermutet. Auf dem Gelände wird eine Siedlung zugeordnet, die bisher aber nicht identifiziert werden konnte. Diese Beerdigungstätte soll ab 1100 v.Chr. über mehrere Jahrhunderte von den Makedonier benutzt worden sein. Nach wie vor finden Ausgrabungen in Vergina bzw. Aigai statt. In den Gräbern werden immer wieder reiche Opfergaben gefunden, daher wird von höherrangigen Personen ausgegangen, die hier beerdigt worden sind. Man kann dieses Gelände begehen und ein paar aktuelle Ausgrabungen besichtigen. Man sollte die ausgezeichneten Wege aus sicherheitsgründen jedoch nicht verlassen.
Viele Schulkassen und auch Einheimische besuchen dieses Museum. Fantastisch wie etwa 10jährige sich für dieses Museum begeisterten. An anderen Ausgrabungsstätten war das nicht in diesem Ausmaß zu beobachten. Nur wenige ausländische Touristen waren an diesem Tag vor Ort. Anscheinend gehört Vergina bzw. Aigai nicht unbedingt zu den Hot Spots. Man sollte sich diesen Ort nicht entgehen lassen, den auch wir waren von diesem Museum, der anderen Art begeistert.
Infobox: Auf dem Parkplatz, der in der Nähe vom Museum ist, kann geparkt und übernachtet werden. Die oberen Parkplätze sind für Busse. Man sollte eher die hinteren Plätze wählen, da viele Busse am Morgen anfahren. Ein weitere Platz ist in der Nähe für 5.-€, hier darf offiziell übernachtet werden. Fahrstrecke 120km 5h.
Strecke nach Vergina