Die Liparischen Inseln
Welche Insel soll es sein?
Bereits in Falcone konnte man Silhouetten der Liparischen, bzw. Äolischen Inseln, wie diese in Sizilien genannt werden, sehen. Es war klar, eine Insel ab dem Fährhafen Milazzo wollten wir anzusteuern. Diese Inselgruppe besteht aus sieben kleinen vulkanischen Inseln: Alicudi, Filicudi, Lipari, Panarea, Salina, Stromboli und Vulcano.
Auf allen Inseln zusammen wohnen insgesamt 13.000 Einwohner.
Wir vermuteten dass Freistehen auf den Inseln schwierig sein dürfte. Die Insel Vulcano hätte einen Campingplatz. Hier zu stehen lohnt nur, wenn man mehrtägig die Inseln via Wanderungen entdecken möchte. Wir entschlossen uns einen Tagesausflug mit einer Personenfähre zu buchen. Eine Tagestour mit mehreren Inseln zu besuchen, ist schwierig umzusetzen, da der Rückfahrtzeit fixiert werden muss. Wir buchten daher ab Milazzo eine Hin-/Rückfahrt zur größten Insel Lipari.
Mit der Personenfähre nach Lipari
Im einzigen Sosta Camper in Milazzo wählten wir unsere Station für die Nacht. Der Preis ist für die Qualität des Platzes hoch. Der Fußweg zum Fährhafen dauerte etwa 10-15min. Freistehen ist in Milazzo nicht zu empfehlen.
Wir staunten nicht schlecht, wie oft die Personenfähren der Libperty Lines die Inseln anfahren, zuerst Vulcano, dann Lipari, dann Salina usw. Gerade noch rechtzeitig konnten wir ein Ticket buchen und sogleich legte die mit Reisenden fast volle Fähre ab.
Leider mußten wir bei der Buchung bereits den Zeitpunkt der Rückfahrt mitbuchen. Nach 50min mit dem Schnellboot erreichten wir unser Ziel.
Unser Plan war eine Wanderung auf die andere Seite der Insel durchzuführen, zeitlich hätte das gut gereicht. Es kam ganz anders. Gleich am Ausgang im Hafen fing uns ein deutschsprechender Mann ab, der Inselrundreisen anbot. Wir empfanden, dass dies die bessere Wahl zum Kennenlernen der Insel ist. Wir ließen uns darauf ein und erhielten eine Privatfahrt mit dem Kleinbus.
Durch den Fahrer konnten wir viel über die Liparischen Inseln erfahren: Wieviele Menschen auf den einzelnen Inseln leben, wieviele Touristen jährlich auf die Inseln strömen, oder dass z.B. der Vulkan auf Stromboli noch aktiv ist. Tatsächlich werden Nachttouren nach Stromboli zum Vulkan angeboten.
Zunächst ging es auf den beliebtesten Aussichtsplatz „Quattrocchi“. Eine wirklich hübsche Bucht lag zu unseren Füßen.
Danach fuhren wir zu einem Bergrestaurant auf Le Puntazze. Hier gaben wir unser Einverständis zu einem Liparischen Rotwein, der übrigens sehr mundete. Einen wunderbare Aussicht zur nahen Insel Salina und den beiden entfernteren kleinen Inseln Alicudi und Filicudi gab’s obendrauf.
Nach der Rast ging es weiter wieder hinunter an den Strand nach Aquacalda.
Hier zeigte er uns, wie man echte Lava- und Bimssteine findet. Man sah von vom Strand die Insel Panarea und das weitere entfernte Stromboli, das im Dunst verhüllt war.
Der Vulkan hatte allerdings an diesem Tage Pause.
Vorbei ging es an einen mittlerweile stillgelegter Steinbruch. Früher wurde im Steinbruch Bimsstein abgebaut, denn die Insel war bekannt für seine Bimssteine. Normalerweise zeigen sich Steinbrüche nicht besonders ansehnlich. Hier war das ganz anders.Tolle Steinformationen waren zu entdecken.
In Canneto war noch ein nettes Dorf auf der Insel zu besichtigen. Canneto hat einen hübschen Strand zu bieten.
Letztlich ging es wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt an den Hafen.
Wir hatten einen freundlichen und netten Fahrer auf Lipari gehabt. Nie und nimmer hätten wir das alles via Wanderung erleben können. Viele Wanderungen wären nötig gewesen.
Nach der etwa 2h Tour hatten wir genügend Zeit die Stadt Lipari unter die Lupe zu nehmen. Am Fischerhafen besuchten wir eine Pizzeria und ließen uns liparische Pizzen servieren. Ein gelungener Tag neigte sich dem Ende entgegen und mit dem Schnellboot ging’s zurück nach Milazzo. Das Boot schwebt regelrecht über dem Wasser, es ist allerdings kein Luftkissenboot.
Infobox: Sosta Camper in Malazzi 25.-€ mit Ver-/Entsorgung, Duschen, Toilette, Strom. Kaum Stellmöglichkeiten auf Lipari.
Fahrstrecke bis Malazzi: 30km. Wetter sonnig, bis 22 Grad
Strecke Malazzi