Rauchringe am Ätna
Aufsteigende Rauchringe am Ätna
Schon von Weitem sahen wir mehrere weiße Ringe über dem Ätna. Zunächst tippten wir auf allerlei skurrile Möglichkeiten. Als wir näher dran waren, sahen wir, dass es sich um Rauchringe handelte, die aus dem Ätna aufstiegen.
Letztlich konnten wir in Erfahrung bringen, dass diese Rauchringe als Dampfringe bezeichnet werden und es sich um sogenannte vulkanische Wirbelringe handelt. Diese Ringe, die bis zu 200m Durchmesser haben können, sind nur sehr selten zu beobachten.
Dieses Mal scheint es ein Rekord-Phänomen zu sein, den im Gegensatz zu früher, zauberte der Vulkan mehrere hunderte dieser Rauchringe in den Himmel. Staunend betrachteten wir dieses grandiose Naturwunder. Immer wieder ging unser Blick hoch auf den rauchenden Vulkan.
Kein Vulkan der Erde produziert diese Menge an Ringe wie der Ätna. Die Ursache dieser Seltenheit ist letztlich nicht genau geklärt. Man vermutet, dass sich ein neuer Krater bildet und es um Gasexplosionen in einem engen Schlund oberhalb einer Magmakammer handelt. Vermutlich muss dazu eine gewisse Thermik vorhanden sein. Wer mal Raucher war, kennt es, wie man den Rauch zu einem Ring ausatmet. Ob diese Rauchringe ein Vorbote eines erneuten Ausbruchs ist, wird sich zeigen.
Denn letztmalig konnten diese Rauchringe im Juli 2023 beobachtet werden und es folgte im November ein Ausbruch des Vulkans. Experten gehen dieses Mal davon aus, dass kein erneuter Ausbruch bevorsteht.
Die schwefelhaltigen Rauchfahnen die aus 3 verschiedenen Schloten aufsteigen, sind immer zu sehen. Sie kommen aus dem linken Hauptkrater und aus 2 Nebenkratern. Einen rauchenden Berg der zudem Dampfringe ausstößt sieht man nicht alle Tage. Klar ist, dass sich ein Besuch des Ätnas auch ohne Rauchringe lohnt.
Welche Tour auf den Ätna soll es sein
Der Ätna ist in der Breite ein riesiger Berg und auch in der Höhe von derzeitig 3357m ist der Ätna ein hoher Berg.
Um den Ätna von allen Seiten zu betrachten sind wir einmal um den Berg herumgefahren. Im Norden war der Berg noch schneebedeckt. Hier gibt es zudem beliebten vulkanischen Ätna Wein. Auf den Berg kommt man ab Linguaglossa auf die Nord-Tour und fährt mit einem 4×4 Bus höher auf den Berg. Diese Tour soll laut Berichten schöner sein.
Wir wählten die Süd-Tour auf den Ätna
Die anschließende Wanderung geht auf dieser Seite mit über 3000m höher, als die Süd-Tour. Wir entschlossen uns die bei Touristen beliebtere Süd-Tour zu nehmen.
Ab Nicolosi fährt man auf 1900m an die Talstation einer Seilbahn. Hier kann für 12.-€ auf dem Parkplatz übernachtet werden und erhält einen tollen Ausblick auf Catania. Verstärkt wird das Erlebnis abends, wenn Catania hell beleuchtet ist.
Viele Souvenir-Shops und Restaurants sind an der Talstation angesiedelt
Eine geführte Wanderung ist ratsam
Ab hier können mehrere Touren gewandert werden. Grundsätzlich ist es möglich ohne eine gebuchte Führung in Richtung Krater nach oben zu wandern. Es sind allerdings keine Wanderwege ausgeschildert und man muss in diesem Fall wissen, wo man gehen kann. Auf dem Lava-Gestein ist es nicht möglich zu gehen, zu unbegehbar sind die Steine und die Verletzungsgefahr wäre hoch.
Die Wanderung auf den Ätna
Die Seilbahn hat einen stolzen Preis von mittlerweile 50.-€. Diese sollte man zumindest buchen, denn bis an die Bergstation in 2500m ist die Wanderung, wie sich später zeigte, eher langweilig. Es wäre ein breiter staubiger Weg zur Bergstation zu gehen.
Wir buchten eine geführte Tour zum Preis von 90.-€. Der Preis relativiert sich, da nach der Seilbahn uns ein 4×4 Bus auf 2750m brachte. Beides hätte ohne Guide bereits 78.-€ gekostet. Die ereignisreiche Wanderung erfolgte auf 3000m und ging zurück zu Fuß zur Bergstation.
Höher kommt man derzeitig nicht, da der November 2023 Ausbruch alle begehbaren Wege laut Guide zum Hauptkrater verschüttet hat und offiziell verboten ist. Mit einem Helikopter besteht aber die Möglichkeit an den Krater zu kommen.
Der Guide lohnt sich
Vom Guide erfuhren wir viel Wissenswertes in Italienisch und Englisch. Erlebnisreich war ein etwa 20m Weg durch einen natürlichen Kanal, den wir mit Helm durchschritten haben.
Weiterhin zeigte er uns 2 generelle Gesteinsarten, das Lava-Gestein und das sogenannte Asche-Gestein. Das Gewicht beider Steine machte einen erheblichen Unterschied. Das Lava-Gestein war ungleich schwerer.
Heißes Gas aus 2000m Tiefe
Er führte uns zu einer Stelle, wo Gas aus ca. 2000m Tiefe strömte. Die Temperatur des Gases ist sehr hoch und man kann die Hand nicht lange an der Öffnung halten. Will man die Hand nicht verbrennen, sollte man das Gestein hier nicht anfassen.
Im Laufschritt den Berg hinunter
Unsere Wanderung ging von 3000m zurück zur Seilbahn. Manchmal mußte ein Grat an den Kratern durchschritten werden. Wir lernten wie man auf dem Lava Kies bergab zu gehen hat, die Knie sollten leicht gebeugt sein und man tritt zuerst mit der Ferse auf.
Zum Meer hin war ein großes schwarzes Tal zusehen. Hier erfuhren wir noch, dass nicht alles was nach Krater aussieht auch ein Krater ist, denn ein Krater war alleine durch Kompression entstanden. Der letzte Abschnitt durch das Lava-Kies machte besonders Spaß, denn hier riet uns der Guide den Berg hinunterzurennen, dem wir gerne nachkamen. Mit der Gondel ging es zurück zur Talstation.
Nach einer 5h Wanderung ging ein ereignisreicher Tag mit dem Erlebnis diese vulkanischen Wirbelringe gesehen zu haben zu Ende.
Infobox: Oben auf der Talstation sind viele Parkmöglichkeiten. Vor dem Restaurant kann kostenlos gegen Essen übernachtet werden, ansonsten 1 Tag 12.-€, kein Service vorhanden. Straßen zur Talstation sind gut ausgebaut. Seilbahn 50.-€, Guide incl. 4×4 Bus ab 78.-€
Fahrstrecke 105km um den Ätna. Wetter sonnig, bis 19 Grad
Strecke Ätna