An der türkischen Mittelmeerküste – Teil 2
Die Mamure Festung am Meer
Nach kurzer Fahrt, beginnend ab Bozyazi, steht direkt an der Mittelmeerküste die mächtige Mamure Festung aus dem 14. Jahrhundert. Errichtet wurde sie zum Schutz vor Piraten. Um die ganze Festung herum kann per Fuß gegangen werden. Sowohl die hohen Festungsmauern mit den Zinnen, als auch das ständige Rauschen des Meeres beeindruckte. Gelegentlich sind schöne Felsformationen zu sehen. Möchte man nicht unbedingt den Ausblick von einem der Türme erleben, kann man sich den Eintritt sparen.
Anamur und die Bananenplantagen
Gewächshäuser in Anamur
Ab Anamur beginnen die Bananenplantagen. Anamur sieht sich selbst als das Zentrum der türkischen Banane an. Im Zentrum steht eine große Statue mit einer Bananenstaude. Das Klima um diese Mittelmeerküste ist für den Bananenanbau mild genug. Scheinbar endlose Gewächshäuser mit den Bananenstauden sind in dieser Region bis Alanya zu sehen. Der größere Anteil der Pflanzen steht im Freien. Die Stauden werden mit blauen Plastiksäcken geschützt. Dies gibt beim betrachten eigentlich ein skuriles Bild ab.
Bei den Bananen handelt es sich um Zwergbananen, die etwa halb so groß sind, wie die normale Bananen aus Übersee. In Anamur mußten die Plantagen noch nicht den Bettenburgen für den Massentourismus weichen.
Gazipasa und die blaue Lagune
Gazipasa war für uns der letzte Ort, der an der Mittelmeerküste noch typisch türkisch war. Touristisch waren hier meistens Türken selbst anzutreffen. Westeuropäische Touristen sind eher in Gazipasa selten zu finden. Der Grund dürfte die Entfernung zum Flughafen Antalya sein. So standen wir am Strand als einzige Deutsche zwischen türkischen Urlaubern. Wir genossen diese Zeit sehr. Landschaftlich war die 50.000 Einwohnerstadt Gazipasa wunderbar eingebettet in umliegende Berge.
Viele große Hotels in Alanya
Je nördlicher es ging, je mehr merkte man den Einfluß des westeuropäischen Tourismus. Bereits einige Kilometer vor Alanya standen viele riesige Bettenburgen. Unglaublich was diese Stadt in einer Saison an Touristen aufnehmen kann. Wir kamen kaum aus dem Staunen in Alanya heraus. So viele Geschäfte und Restaurants waren an den Straßen zu sehen, die zu dieser Jahreszeit oft gut gefüllt waren.
Am Hafen ankerten viele Vergnügungsschiffe die darauf warteten ihre Gäste zu Bespassen. Von Türkei spürten wir nun fast nichts mehr. Auch schien es, dass die einzigen Türken, die sich in der Stadt aufhielten, im Tourismus der Stadt tätig waren. Von Idylle war sowieso nichts mehr zu spüren, zu quirlig ging es in den Fußgängerzonen zu. Wir haben schon einmal in Benidorm in Spanien ähnliches gesehen.
Große Festung über der Stadt
Hoch über der Stadt auf einer Landzunge befindet sich eine sehr große Festungsanlage, die man zu Fuß, per Auto, oder per Seilbahn erreichen kann. Die Festung wurde im 13. Jahrhundert vom Seldschuken-Sultan Alaaddin Keykubat erbaut. Sie hat oben die sogenannte innere Festung und um diese herum eine äußere Festungsanlage, die bis zum Meer hinunter reicht und den roten Turm umschließt. Die obere Festung bietet einen tollen Blick auf Alanya. Hier sind neben Souvenir-Shops, auch die Suleymaniye-Moschee, ein Restaurant und mehrere Gebäude zu finden. Eine schöne Festung, die allemal eine Besichtigung lohnt.
Der lange Strand von Manavgat
Wir hatten es schon befürchtet, nach Alanya ging es im Grunde im selben Stil weiter. Immer wieder, wenn auch nicht mehr so konzentriert, standen riesige Hotelkomplexe. Unser nächstes Ziel lag am Strand von Manavgat. Auch hier fuhren wir bis zum Ziel an einigen riesigen Bettenburgen vorbei. Der Strand an dieser Stelle ist sehr weitläufig und scheint eher der Strand für die Einheimischen zu sein. Erst 2 km Richtung Side sind Hotelkomplexe in der Nähe vom Strand mit den vielen hoteleigenen Strandliegen zu finden.
Gute Infrastruktur am Strand
Um unseren Stellplatz herum gab es lediglich ein Selbstbedienungsrestaurant und einen Fischer der frischen Fisch verkaufte. Am Abend kamen viele vorbei um ihr Glück beim Angeln zu versuchen. Aber auch viele Familien kamen an diese Stelle, um gemeinsam in einer der vielen Picknickstellen die Zeit zu verbringen. Für viele gehörte auch ein Bad im Meer dazu. Die Wassertemperatur war im November immer noch angenehm und in der Sonne war es sowieso sehr warm. Die Infrastruktur war hervorragend, neben Strandduschen, WC gab es außerdem Umkleidekabinen. Auch für PKWs standen viele Parkmöglichkeiten zur Verfügung.
Infobox: Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe der Mamure Festung. In Gazipasa ist ein sehr langer steiniger Strand, entlang dem kostenlos übernachtet werden kann. Duschen und WC vorhanden. Dazu kostenpflichtiger Platz incl. Strom. Nach Alanya wird es schwieriger Plätze zu finden, da quasi der gesamte Strand mit großen Hotelkomplexen bebaubt ist. In Manavgat ist ein öffentlicher Platz für günstige 10.-€ incl. Strom, Duschen und WC direkt am Strand. Restaurant gibt es am Strand in Gazipasa und in Manavgat, die auch Bier ausschenken.
Strecke Manavgat 220 km in mehreren Etappen bis Manavgat, sonnig 25 Grad