Armenien, Georgien und Türkei – Ein Fazit

Die Reise durch die drei Länder Türkei, Armenien und Georgien in den Kaukasus war bisher unsere längste, abwechslungs- und ereignisreichste Reise. Ursprünglich planten wir die Reise in etwa 90 Tagen mit 10.200km durchzuführen. Während unser Zeitplan sehr gut eingehalten werden konnte, überschritten wir die geplanten Kilometer mit 13.750km deutlich.
Dies lag hauptsächlich daran, dass wir am Van See eine gravierende Änderung beschlossen hatten.

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Bisher die längste Reise

Anstatt den kürzesten Weg nach Istanbul zu fahren, wollten wir nun an der syrischen Grenze vorbei zum Mittelmeer, um das dortige Badewetter zu genießen. Dieser Umweg bedeutete eine zusätzliche Strecke von über 2200 Kilometer.
Diese Umorientierung war segensreich, da wir an vielen interessanten Städten vorbeikamen und um Mardin viel vom kurdischen Leben mitbekamen. Letztlich war auf Grund des guten Wetters an den Stränden der Mittelmeerküste viele einheimische Camper, mit denen wir guten Kontakt hatten.

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Der Reisezeitpunkt von Anfang September bis Ende November war genau der Richtige. Wir hatten mit dem Wetter enormes Glück. Nur sehr selten hatten wir Regen und nur einmal Schnee in den Bergen.
Am Tag war es in der Sonne sehr warm. In den Abendstunden kühlte es allerdings schnell ab. Am Mittelmeer hatten wir Ende November Badewetter von ca. 25 Grad. Erst am Ende der Reise hatten wir wegen einer Kältefront trotz Sonne weniger als 10 Grad. Im Grunde reiste der Herbst von September im Kaukasus bis November ans Mittelmeer mit uns.

Der September im Kaukasus, insbesondere das Truso Tal, war besonders schöngefärbt. Auf dieser Reise haben wir noch nie so wenige andere Camper unterwegs gesehen. In der hinteren Türkei waren zu dieser Jahreszeit überhaupt keinen weiteren Wohnmobilisten zu sehen. Erst ab Mardin wurden es langsam mehr. Die Camperdichte nahm, je näher wir an die Mittelmeerküste kamen, deutlich zu, wobei viele aus der Türkei waren. So übernachteten wir öfters zwischen Einheimischen auf freien Plätzen.

In Georgien, Armenien und der hinteren Türkei standen wir abgesehen von Tiflis und Eriwan zum Schlafen meistens alleine. Angst hatten wir in dieser Gegend kaum. Wir fühlten uns immer sicher. Auch vor Einbrüchen musste man sich keine Sorgen machen. Selbst in den Städten Tbilisi, Yerewan oder Kars scheint es Kriminalität gegen Touristen nicht zu geben.

In Georgien, Armenien und in der hinteren Türkei gibt es wenige Campingplätze. Entsorgungsmöglichkeiten für die Toilette gibt es nur wenige. Frischwasser und Müllentsorgung ist überall vorhanden. Grauwasser zu entsorgen ist ebenfalls kein Problem. Einkaufsmöglichkeiten gibt es zuhauf. Man sollte aber eher auf kleine Supermärkte ausweichen, oder die Dinge am Straßenrand kaufen. Diese sind hochwertiger und günstiger.

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Seltener Campingplatz

Die Menschen in jeder Region sind enorm hilfsbereit und herzlich. So bekamen wir Telefonnummern angeboten, falls wir ein Problem bekämen. Viele freuten sich, dass wir mit einem Camper soweit in ihr Land gefahren sind und nicht nur die Topsehenswürdigkeiten besuchten. Es machte uns sehr viel Spaß.

In Georgien sollte die notwendige Pflichtversicherung vorab Online abgeschlossen werden. Möglich ist dies genauso an Grenze. In Armenien ist ebenfalls eine Pflichtversicherung notwendig. Da diese vorab nicht abgeschlossen werden konnte, war diese Aktion ziemlich zäh und dauerte 1 Stunde. Hier war zusätzlich eine Gebühr für die Einreise fällig. Bei jedem Grenzübertritt wurde unser Gepäck mal mehr, mal weniger kontrolliert. Armenien und die Türkei sind besonders hinsichtlich Alkohol und Zigaretten empfindlich.

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Alle Zöllner, mit den wir Kontakt hatten, waren überaus freundlich. Ein nettes kleines Gespräch gab es fast immer. Dennoch muß einem klar sein, sie machen ihren Job.

Erwerben kann man eine SIM Karte in allen 3 Länder entweder an der Grenze oder in einem Telefonshop. Georgien bietet unbegrenzten Datenverkehr und ist besonders günstig. Der Anbieter war Geozell und hatte eine sehr gute Abdeckung.
Armenien ist schon teurer und der Datenverkehr ist begrenzt auf den gebuchten Tarif. Mit der armenischen Telecom hatten wir ebenfalls eine gute Abdeckung. Einmal wurde die SIM Karte inaktiv und wir mußten in die nächste Stadt fahren, um diese zu reaktivieren.
In der Türkei gibt es extra Touristentarife, die nicht jeder Shop anbietet. Hier zahlten wir für 20GB etwa 35.- €. Besonders teuer war es an der Grenze. Wir hatten zunächst Vodafone. In Kars bot uns Vodafone keinen Touristentarif an, sodass wir auf TürkCell wechselten. Beide hatten eine gute Abdeckung.

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Georgien war landschaftlich das schönste Land. Die georgischen Straßen waren oft im schlechten Zustand. Gerade in den Kaukasus gab es viele Straßen, die abgerutscht waren und hier drohte Steinschlag. Auf den Straßen bewegen sich allerlei Tiere, wie Kühe, Schweine, Ziegen und Schafe. Hier sahen wir öfter demolierte Fahrzeuge.

Viele Straßen wurden bei unserer Rundreise erneuert, somit wird sich die Straßensituation zukünftig immer mehr entspannen. Allerdings kommt es bei einigen Zielen darauf an, wie das Wetter ist, da nicht asphaltierte Straßen sich schnell in Schlamm verwandeln können.
Herausragend ist das georgische Brot, das man überall frisch für etwa 2 Lari den ganzen Tag über kaufen kann.

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Im Restaurant werden die Speisen so serviert, wie diese fertiggestellt werden. Insgesamt ist Georgien preisgünstig.
Diesel tanken kann durchaus zum Problem werden. Nicht alle Tankstellen bieten diesen Kraftstoff an. Bei Eintritten wird im Preis zwischen Einheimischen und Ausländer unterschieden.
In Georgien sind sehr viele Offroad-Taxis preisgünstig zu buchen. Diese fahren einen wohin man will, selbst hoch auf die Berge.

Es wird erzählt: Als Gott die Völker auf der Erde zu einer Zusammenkunft rief, um die Welt zu verteilen, waren die Georgier so sehr geehrt, dass sie ein großes Fest veranstalteten. Leider ging dies solange, dass sie zu spät kamen und bereits alles verteilt war und sie kein Land mehr bekamen. Sie begründeten bei Gott ihr zu spät kommen. Daraufhin fand sich Gott so sehr geehrt, dass er zu ihnen gesagt hat, ich habe kein Land mehr für euch, aber ich habe noch ein kleines Land und es ist das Schönste, das ich für mich behalten wollte und er gab es den Georgiern.

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Leider hat es in Georgien sehr viele streunende Hunde. Selbst auf 3200m am Kasbek konnte ich 3 an der Zahl zählen. Dies ist ein großes Problem, zwar sind die Hunde in der Regel nicht aggressiv, aber sehr hungrig und in der Nacht kann man an manchen Stellen wegen dem durchgehenden Jaulen nicht schlafen. Diese Hunde greifen sehr gerne Kühe und Pferde an, d.h. man muss aufpassen, dass man in diesen Situationen nicht mit Kühen und Pferden kollidiert. Diese Hunde sind meist geimpft, dies zeigt ein Knopf am Ohr.

Armenien hat insgesamt die besseren Straßen und auch die besseren Speisen in den Restaurants. Auch hier kann man eine phantastische Landschaft bewundern. Das Land ist reich an alten Klöstern. So wurde dieses Land eine Tour durch viele Klöster, die allesamt sehr interessant und verschieden waren. Insgesamt gibt es weniger streunende Hunde. Die Einkaufsmöglichkeiten sind ähnlich denen von Georgien.

Die Türkei hatte die besten Straßen, ja wir sind sogar der Meinung, die Besten die wir je in einem Land in Europa hatten. Oft waren die Straßen über die Berge sogar zweispurig und sie waren in einem Topzustand. In keinem Land, das wir je besuchten, wurde so viel auf einmal gebaut. Während es noch um Kars und Van moderat war, wurden in Batman ganze Stadtteile hochgezogen und das zog sich fort bis Mersin.

Türkei

Das war für uns mehr als beeindruckend. Auch scheint das Land gut für den Stromhunger seiner Bürger gewappnet zu sein. Dafür sorgen Stauseen und Atomkraftwerke, die im großen Stil angelegt wurden und werden.

Abschließend gesagt, war diese Reise ein absoluter Traum. Alles hat bis ein paar Kleinigkeiten prima gepasst. Manche Orte hätten es verdient gehabt länger zu bleiben und andere Orte, hätten wir gerne angefahren. Ein so großes Land mit ihrer reichhaltigen Geschichte wie die Türkei, lässt sich nicht mit einer Reise alleine bereisen. Dafür hätte es nochmals mindestens vier weitere Wochen benötigt. Wir denken allerdings darüber nach, diese Dinge nachzuholen.

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