Auf Walsafari
In Andenes haben wir 2 Walsafari Anbieter ausgemacht. Beide Anbieter liegen in Andenes nahe beieinander. Dies ist Whale2Sea, die mit 2×12 Mann Zodiac Schlauchbooten fahren und Whalesafari, die mit Schiffen mit je ca. 50 Personen an Bord fahren. Welches Firma gewählt wird, ist eher eine Geschmacksache. Wir wählten Whalesafari aus, da das für uns angenehmer war. Die Tour muss in der Regel vorgebucht werden und dauert zwischen 3-5h. Auf der jeweiligen Webseite können freie Termine eingesehen werden. Die Wale halten sich vornehmlich im ca. 18km entfernten Bleik Canyon auf, da hier ein stark abfallender Meeresgrund von 300m auf 1000m ist und reichlich Nahrung für die Wale gibt.
Bangen um die Walsafari
Am Morgen frühstückten wir draußen bei super Wetter. Wir waren uns sicher, die gebuchte Walsafari wird stattfinden. Doch Ohje, am Mittag zogen immer mehr dunkle Wolken auf. Unser Anbieter hat uns gegen 13.00Uhr mitgeteilt, dass die Walsafari bereits um 16.00Uhr wegen schlechtem Wetter vorgezogen wird und dafür danach die Museumsrunde stattfindet. Normalerweise ist das umgekehrt. Wir checkten in das Schiff ein und sollten um 15:45Uhr an Bord gehen. Ein weiteres Schiff legte bereits um 15:30 mit einer Reisegesellschaft ab.
In 4 Sprachen wird erklärt
Um 16.00 Uhr legten wir pünktlich ab. Zunächst sollten alle unten im Schiff Platz nehmen und es würde uns rechtzeitig Bescheid gegeben, wann wir nach oben dürfen. Da es mittlerweile leider regnete war dies ganz gut. Die Crew war grandios und erklärte alles in 4 Sprachen. Uns wurde gesagt, abgesehen vom Regen, hätten wir gute Bedingungen, denn die Wellen seien nicht hoch und man könnte heute die Wale gut sehen.
Die Schiffe hätten am Rumpf 2 Mikrofone zum Orten der Pottwale, die damit gut zu orten sind. Gut sei zudem, dass heute ein 2. Schiff da wäre.
Nach etwa 1h sind wir alle nach oben auf das Deck gegangen.
Etwas später sichteten wir das 2. Schiff mit der Reisgesellschaft und die beiden Zodiac Boote.
Wir waren alle bereits ordentlich nass und die Kameras verschwanden wieder in den Jacken, da diese wasserempfindlich sind.
Dann plötzlich ein Aufschrei, weit vorne wurde der 1. Wahl gesichtet, aber leider zu spät, er tauchte bereits wieder ab.
Warten auf den Wal
Viele schauten gebannt auf das Wasser. Einige gingen bereits wegen dem Regen wieder nach unten in das Trockene. Das Schiff fuhr längst mit niedrigem Motorgeräusch.
Dann nach weiteren 15min, war der nächste Wal zu sehen. Was für ein Anblick, als immer wieder die Wasserfontäne zu sehen war. Die Crew erklärte uns dass ein Pottwal immer an die Oberfläche geht, um neue Kräfte für die nächsten 30min Jagd unter Wasser zu sammeln. Nach etwa 10min tauchte der Wahl wieder ab. Was für ein unbeschreibliches Ereignis.
Kurz danach wurde durchgesagt, dass ein weiteres Tier mit den Mikros geortet wurde. Das Schiff drehte um und mit niedriger Motorlautstärke ging es in eine andere Richtung. Nach kurzer Zeit tatsächlich ein weiterer Pottwal, der an der Wasseroberfläche zu sehen war. Wir hatten bereits vergessen, dass wir eigentlich total durchnässt waren. Jeder Cent für das ca. 130.-€ Ticket hat sich gelohnt.
Das Schiff drehte danach in Richtung Hafen und wir gingen unter Deck, nahmen ein paar Kekse und einen heißen Kaffee. Dabei stellten wir fest, dass die 3 Betreuer Deutsche waren. Wir hatten Landjäger dabei und schenkten einem Crewmitglied einen davon, worüber er sich sehr freute, hat er eben nicht jeden Tag in Norwegen.
Es folgte das Fazit: Die Tiefe war 600m, die Temperatur 14Grad, wir fuhren 17,5km und sahen 2 Tauchgänge von Pottwalen.
Interessante Museumstour
Es war schon spät, dennoch konnten wir die 45min Museumstour durchführen.
Zunächst wurde uns ein Skelett eines Pottwales gezeigt, der mit einem Schiff kollidierte und leider verendete. Wir erfuhren, dass die Zähne aus Elfenbein sind und der Inhalt des Magens für teure Parfüme Verwendung findet und ab 50.000€ je kg gehandelt wird. Jeder Wal hat eine markante Flosse ähnlich dem Fingerabdruck des Menschen. Sie bekommen daher Namen, wie Moby Dick, Curly oder Helge.
Die Pottwale leben hauptsächlich von großen Kalmare die etwa 250kg wiegen. Ein Pottwal isst täglich 1 Tonne Fisch. Pottwale selbst, werden von Orcas gefressen. Des Weiteren leben im Norden fast ausschließlich männliche Pottwale. Die Weibchen halten sich eher in wärmeren Gewässer auf. Eine wunderbare und erlebnisreiche Tour ging zu Ende. Sie wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Wal taucht ab
Fontäne