Die schwingende Brücke von Chndsoresk
Nach der Stadt Goris, im Dorf Chndsoresk, befindet sich die 2012 erbaute schwingende Brücke. Diese Brücke ist 160 Meter lang und überquert eine Schlucht in einer Höhe von 63 Meter. Der Blick auf die umliegende Landschaft ist atemberaubend. Sie zu überqueren ist ein Abenteuer für sich, denn gehen weitere Personen über diese Brücke, schwingt die Brücke auf Grund ihrer Konstruktion mehr oder weniger. Auf den offenen Bodengittern zu laufen, kostet Überwindung. Bleibt man stehen, ist es nicht einfach auf der Brücke die Balance zu halten.
Die Brücke verbindet nicht nur zwei Felsformationen miteinander, sondern verbindet auch das historische und das neue Chndsoresk.
Hat man die Brücke überquert, steht man inmitten der alten Höhlenwohnungen von Chndsresk, die bis 1969 bewohnt wurden. Diese Höhlenwohnungen wurden als Wohnhäuser, Schulen und Kirchen genutzt. Die Höhlen sind nicht natürlich, sondern wurde ausgehauen.
Anfangs des 20. Jahrhundert lebten hier über 3000 Familien.
In den Höhlen herrschten konstante Temperaturen
Vor den Höhlen wurden Hauswände mit Fenstern gebaut. In einer Höhle herrschten das ganze Jahr konstante Temperaturen von 10-15 Grad. Jede Wohnung hatte einen Ofen mit einem Kamin. Eine Höhlenwohnung hatte bis zu 4 Zimmer, incl. Kochstelle und Toilette. Es konnten bis zu 16 Menschen darin leben.
Der Höhlenort in der Schlucht bot den Einwohnern Schutz vor Feinden. Wurden die Bewohner angegriffen, zog man die Frauen und Kinder an Seilen von den unteren in die oberen Wohnungen.
Die Dorfbewohner mußten umziehen
Die Sowjets verlangten in den 50igern einen Umzug. Die Dorfbewohner bauten in der Folge neue Häuser oben auf dem Plateau. Weil Materialmangel herrschte, bauten sie kurzerhand die Wände vor den Höhlen ab und verwendeten dieses Material für ihre neuen Häuser. Nur noch wenige Hauswände stehen daher vor den Höhlen.
Unversehrt blieb die St. Hripsime-Kirche, die immer noch genutzt wird. Diese kleine, jahrhundertealte Kirche befindet sich bei den Höhlen. Sie ist nicht einfach zu sehen.
Die Höhlenwohnungen der Sassi di Matera in Italien sind mit diesen Höhlenwohnungen vergleichbar. In Matera sind die Wohnungen allerdings noch bewohnt und damit stehen da noch die Fassaden. Brücke und Höhlenareal in sind Chndsoresk allemal eine Besichtigung wert.
Vor Chndsoresk liegt die Stadt Goris
Infobox: Von Chndsoresk geht ein sehr schlechter Weg bis zu einem 3km entfernten Parkplatz. Bei naßem Weg könnte es schwierig werden zum Parkplatz zu kommen. Einige Imbißstände sind vorhanden. Am Parkplatz kann übernachtet werden. Es kommen viele Armenier vorbei. Omnibusse kommen nicht zum Parkplatz, daher sind wenige ausländische Touristen an der Brücke.
Strecke Chndsoresk 38 km, sonnig 9 Grad