Norwegen – Die Vorbereitung
Eine Norwegenreise sollte schon Wochen vorher vorbereitet werden, denn einige wichtige Dinge sind rechtzeitig einzuleiten. Natürlich kann man nach Norwegen einfach hinfahren und sich treiben lassen, auch das ist möglich.
1. Etwaige Reiseroute planen
Die erste Frage die wir uns stellten, wohin soll es in Norwegen gehen und wie lange werden wir unterwegs sein. Viele km sind z. B. bis an das Nordkap zu bewältigen. Alleine von Malmö bis Nordkap sind es 2340km. Wieder einmal waren uns die Reiseführer aus der beliebten WoMo Reihe hilfreich.
Nach genauem Studium entschlossen wir uns den Schwerpunkt auf den Norden mit dem Nordkap zu legen. Der Süden hätte mindestens 3 weitere Wochen benötigt.
Vielleicht ist dies ein Anreiz den Süden in einer weiteren Reise zu erkunden.
2. Frühzeitig Fähre für Anfahrt buchen
Aus Zeitgründen war schnell klar, auch wir nehmen die WoMo Rennbahn E4 via Schweden. Um überhaupt nach Schweden zu kommen, gab es 2 Möglichkeiten via Landweg über Jütland, Odense und Großer Belt bis Malmö oder eine Fähre buchen. Auch hier gibt es grundsätzlich mehrere Möglichkeiten. Die kostengünstigste Variante war für uns von Rostock nach Trelleborg.
Wir hatten Glück und konnten für 160.-€ eine Fähre zum Wunschtermin etwa 6 Wochen vor Reise buchen. Dieser Preis wäre schon alleine für die beiden Brücken aufgelaufen.

3. Bezahlsystem für Maut checken
In Norwegen gibt es ein ausgedehntes Mautsystem für Straßen, Tunnels, Fähren ja sogar Privatstraßen. Erwähnt soll sein, dass man grundsätzlich nichts tun muss, die Mautrechnungen kommen via Post nach Hause und man kann diese per Hausbank bequem überweisen. Ist man längere Zeit > 4 Wochen unterwegs, könnten die Rechnungen bereits zuhause sein und es drohen hohe Mahngebühren.
Besser also, die Rechnungen via eMail erhalten und diese Online überweisen, oder abbuchen lassen. Man kann sich bei epass24 dazu einfach registrieren.

Besser ist, sich einen Transponder in Form eines Chips zusenden zu lassen. Dieser wird an der Windschutzscheibe angebracht. Vorteil, es gibt 10%-20% Rabatt. Für Norwegen ist das nicht unerheblich. Weiterer Vorteil, es können weitere Abrechnungssysteme zugebucht werden. Dies sind vor allem Fähren und der Große Belt. Es sind mehrere Dienstleister in Norwegen zertifiziert.

4. Frühzeitig Maut Transponder bestellen

Nach genauer Prüfung der vorhandenen Dienstleister, haben wir uns für SkyttelPASS entschieden. Die Kosten sind 200 NOK und der Chip wird nach etwa 2 Wochen nach Hause geliefert. Größter Vorteil, diese Gesellschaft rechnet via Kreditkarte ab. Die Seite ist in Englisch. Leider ist der Kundenbereich nur norwegisch und ein Übersetzer ist notwendig. Am besten man nutzt dafür Google Chrome.
Weiterer Vorteil, es können weitere Dienstleister wie Autopass for ferry zu gebucht werden.

Zunächst klickt man oben auf der Homepage „Order toll tag“, dann erhält man eine Anleitung für die Bestellung. Drückt man den verfügbaren Button wird der Bestellvorgang eingeleitet.
In der Anleitung ist ersichtlich, dass ein Smartphone vorhanden sein sollte. Auch die Kreditkartendaten sollten bereitliegen.
Als erstes wird die Mobilfunknummer mit der Ländervorwahl eingegeben: +49…
Man erhält dann einen Code via SMS der einzugeben ist.
Als nächstes wird das erscheinende Formular ausgefüllt. Dies sind die Autonummer ohne Leer- und Sonderzeichen z.B. BXL201, das Land: Deutschland, die Fahrzeugklasse: <3500kg/M1 für alle Wohnmobile). Noch ein Paßwort nach Wahl festlegen und man kommt auf die Login-Maske, wo Mobilfunknummer und Paßwort einzugeben sind. Nach dem Login ist man dann in seinem Kundenbereich, der nur in Norwegisch verfügbar ist. Am besten man benutzt dafür Google Chrome und läßt die Seite auf Deutsch übersetzen. Via Mail bekommt man bereits die Nummer des Transponders mitgeteilt.
Nun heißt es warten bis der Chip Zuhause eintrifft.

Nach 1-2 Wochen kommt ein kleines Päckchen aus Norwegen mit dem Transponder incl. Halter und Klebepad für die Frontscheibe an, der da angebracht wird.


5. Prüfen ob Autopass for ferry benötigt wird

Will man auch die Fähren auf diese Art und Weise bezahlen, kann mit Autopass for ferry ein Vertrag abschließen. Man erhält auf sämtlichen Fähren 40-50% Rabatt, was ein nettes Sümmchen ausmachen kann. Dies funktioniert aber nur, wenn man zuvor einen Transponder-Vertrag abgeschlossen hat. Ein Bezahlen via Kreditkarte ist nicht möglich, sondern es ist ein Prepaid Vertrag. Nur wenn genügend Guthaben auf dem Konto ist erhält man den Rabatt.
Mit „Create vehicle agreement“ in der Rubrik „PRIVATE“ wird der Bestellvorgang eingeleitet.
Als erstes wird auf der nächsten Seite die Mobilfunknummer mit Ländervorwahl eingegeben.
Es wird ein Code via SMS zugesendet der in das Formular eingetragen wird.
Wird diese Bestellung etwa 2-3 Tage nach der Transponderbestellung durchgeführt, ist im Formular bereits die Transpondernummer eingetragen. Nun füllt man den Rest, wie bei der Autopass Bestellung aus. Ist die Transpondernummer noch nicht aufgeführt, kann diese aus der Mail von SkyttelPASS entnommen werden.
Wenige Fähren müssen noch manuell bezahlt werden. Will man auch dafür den Rabatt, kann man zusätzlich für 50.-NOK eine Karte bestellen, die per Post zugesandt wird.
Nach Prüfung der Daten und festlegen eines Paßwortes kann man sich in der Login-Maske einloggen.
Wichtig ist, dass die geforderte Summe, die nach dem Einloggen angezeigt wird, überwiesen wird. Dies war in unserem Fall 3000.-NOK. Nur dann ist der Vertrag gültig und der Rabatt auf den Fähren wird gewährt. Die 50.-NOK für eine evtl. bestellte Karte wird davon abgezogen. Erst wenn die geforderte Summe im Kundenbereich erscheint, wird die Plastikkarte versendet. Diese kommt ebenfalls etwa nach 2 Wochen an.
Um sicher zu gehen, dass mindestens 3000.-NOK ankommen, haben wir via SEPA Überweisung 300.-€ überwiesen was 3474.-NOK ergeben hat, diese Überweisungsart spart Transaktionskosten.



Ein Restguthaben nach der Reise wird nach Vertragskündigung rückerstattet.
Wenn man den Autopass for ferry nicht möchte, aber Fähren benutzen will, muss man sich bei FerryPay registrieren. Es wird dann allerdings keinen Rabatt gewährt.
Ein gute Gesamtinformation erhält man auf den Seiten vom Nordlandblog. Informationen u. a. sind beim ADAC erhältlich.
6. Kreditkarte sollte vorhanden sein
In Norwegen benötigt man zum Bezahlen fast überall eine Kreditkarte. An vielen Stellen wird nicht mit Bargeld bezahlt. Schon alleine für den Transponder der Straßenmaut von SkyTTelPass ist eine Kreditkarte notwendig. So wie wir gehört haben, wird die EC-Karten nicht überall akzeptiert.
Man sollte daher im Besitz einer Kreditkarte von VISA und/oder Mastercard sein. Falls man keine hat, kann diese bei der Hausbank bestellt werden. Fallen hier hohe monatliche Gebühren an, wäre eine Alternative die kostenlose Visa Kreditkarte von z.B. Barclays.
7. Zollbestimmungen
Vor der Reise sollten die Zollbestimmungen für mitgeführte Waren gecheckt werden. Dies sind vornehmlich Alkohol, Tabak und Lebensmittel. Es ist z.B. verboten Kartoffeln und Eier einzuführen. Da alkoholische Getränke in Norwegen teuer sind, lohnt sich die Mitnahme, auch wenn man diese verzollt. Die Bestimmungen können hier geprüft werden. Wird man erwischt, kann man sich leider nicht herausreden, da der Zoll eine App zum Verzollen anbietet. Man ist verpflichtet diese zu nutzen, wenn z.B. eine Grenze unbesetzt ist. An einer Grenze gibt es grüne und rote Spuren. Grün heißt, nichts zu verzollen, rot heißt demnach Waren zu verzollen. Es drohen hohe Strafen und die Ware wird außerdem einbehalten.
8. Mückenabwehr
9. Norwegen-Tour im Überblick
Schnell wollen wir Schweden überbrücken. Ab Inari-See beginnt unser Tour durch Norwegen.
Am Nordkap und in ein paar Städten können wir zuvor die aktuelle Sicht und das Wetter checken. Viele Webcams in Norwegen können auf der webcamgalore angeschaut werden.
Verkehrsinformationen z.B. gesperrte Tunnels oder Straßen können auf der Seite
vegvesen
abgefragt werden.
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Wir fühlen uns gut vorbereitet und es kann los gehen.
