Die Moschee von Casablanca
Wir entschlossen uns mit dem Wohnmobil nach Casablanca zu fahren. Die Fahrt bis zum Parkplatz vor der Moschee war einfach. Es erwartete uns ein Gebäude der Superlative, denn die Hassan-II.-Moschee, wie sie genau heißt, gehört zu den größten Moscheen weltweit.
In das Gebäude passen 20.000 Gläubige, dazu auf der Empore nochmals 5.000, die für Frauen reserviert ist. Draußen auf dem Vorplatz können weitere 80.000 am Gebet teilnehmen. Die Gebetshalle hat eine Größe von 20.000 qm (200x100m).
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Aufwendige Innengestaltung
Der Bau wurde 1986 bis 1993 erstellt. Es waren daran 2.500 Arbeiter und 10.000 Künstler und Handwerker beteiligt. Die Moschee steht teilweise im Meer, weil ein Passus im Koran „Wie der Thron Allahs über dem Wasser“ als Inspiration diente.
Grundsätzlich wurde die Gebetshalle aus Beton erstellt und edel verkleidet. In den Wänden sind viele Dehnungsfugen eingearbeitet. Die Säulen bestehen teilweise aus Carrara-Marmor. Die Wände wurden mit Stuck verziert und die Decken sind aus Zedernholz gestaltet.
Die Casablanca Moschee ein Geschenk des Volkes
Die Moschee war ein Geschenk des marokkanischen Volkes zum 60. Geburtstag ihres damaligen Königs. Finanziert wurde sie aus Steuermittel und Spenden. Als die Kosten aus dem Ruder liefen, wurden Zwangsabgaben ähnlich dem deutschen Solidaritätszuschlag erhoben. Dies sorgte für viel Frustration im Volk.
Eine Moschee zwischen modern und traditionell
Die vordere Wand an dem der Imam sich befindet wurde wegen der Akustik halbrund gestaltet. Das Tor in der Mitte mit den dünnen Carrara-Säulen zeigt nach Mekka. In den breiten Säulen ist der Stammbaum in Gold der Königsfamilie aufgeführt.
Unter dem Marmorboden ist eine Fußbodenheizung installiert. Oben an der Decke wurde ein 100m langes Dach angebracht, das in 3min geöffnet werden kann. Die Eingangstore sind wegen dem Salzwasser aus Titan und können vollständig nach oben gezogen werden.
57 Kronleuchter
Es befinden sich 57 Kronleuchter aus Murano Glas in der Gebetshalle, die elektrisch zu Boden gelassen werden können. Mehrere Lautsprecher sind raffiniert eingearbeitet. Manche befinden sich oberhalb der Säulen, manche in den Holzdecken der beiden Seiten. Für die Hochzeitszeremonie steht ein Hochzeitsstuhl zur Verfügung. Der Bräutigam sitzt dabei im Stuhl und die Braut kniet davor.
Die Minarette ist 200m hoch, die über 1200 Stufen erklommen werden kann.
Am Abend ist die Hassan-II.-Moschee hell beleuchtet. Die Minarette hat einen grüner Laserstrahl installiert, der nach Mekka zeigt und noch in 30km Entfernung zu sehen ist.
Im Untergeschoss ist die Fußwaschung
Im Untergeschoss ist der großangelegte Fußwaschbereich. Für die Fußwaschung stehen 41 runde Becken zur Verfügung. Zusätzlich sind an den Seiten weitere Wasserhähne. Viele Gläubige können damit gleichzeitig ihre Füße vor dem Gebet waschen. Ebenfalls sind hier großräumige Sanitäranlagen.
Weitere Finessen während dem Ramadan
Im Ramadan finden die Gebete abends statt, dann werden die Aussparungen im Boden mit Wasser gefüllt. Die vielen Kugeln aus Messing, sind mit Weihrauch gefüllt. Fällt der Ramadan in die heißen Monate, wird das Dach geöffnet.
Auf dem gesamten Fußboden, auch draußen, sind Teppiche ausgelegt. Auch für Behinderte ist gesorgt, diese können via Aufzug vom Waschraum in den Gebetsraum gelangen.
Ein kleines Museum mit Ausstellungsstücken
Vor der Moschee-Besichtigung kann ein kleines Museum angeschaut werden. Es sind einzelne Stücke aus dem Bau der Moschee zu sehen.
Weitere Aktivitäten in Casablanca haben wir nicht unternommen.
Infobox: In Casablanca gibt es keinen Stell- oder Campingplatz. In diesem Bereich von Casablanca zu fahren, ist kein Problem. Es ist möglich auf einem Parkplatz in der Nähe der Moschee zu übernachten. Am besten Parkwächter fragen. Eintritt in Moschee nur mit Führung 140 DH incl. Museum. Moscheeführungen Sa-Do: 9.00 10:00 11:00 12:00 15:00 16:00 / Fr: 9:00 10:00 11:00 15:00 16:00
Strecke: Casablanca– 24 km, sonnig, 21 Grad