Vom Zagari Pass nach Okatse & Martvili
Über den Zagari Pass
Ab Uschguli zieht sich ein langer Weg von 154km über den Zagari Pass via Lentechi zum Okatse Canyon. Bis vor kurzem war dieser Weg bei Regen für ein Wohnmobil nahezu unbefahrbar. Bei unserer Durchfahrt wurde ein Abschnitt gerade betoniert. Kurz nach Uschguli zwängten uns 2 Betonmischer ein. Es war Geduld gefordert, denn Ausweichmöglichkeiten gab es keine. Die Straße war wieder teilweise sehr schlecht und kostete viel Zeit. Auf der Strecke sahen wir gleich zwei PKWs die gerade das Ersatzrad aufschraubten, dies beruhigte uns nicht gerade.
Die Natur ist umwerfend
Die Silhouette vom Kaukasus mit einem weiteren Gletscher war umwerfend. Der Zagari Pass ist zu den bekannten Pässen eher untypisch. Nur wenige Serpentinen sind vorhanden, dafür hoch oben eine lange Strecke, die wohl in der Vergangenheit die meisten Probleme bereitete. Nun ist der Zagari entschärft. Nach dem Zagari Pass ging es weiter durch einige traditionelle Dörfer und kleinere Städte. Auch war mal wieder ein Straßenabschnitt abgerutscht und wieder mussten wir uns an Bagger und Laster irgendwie vorbeizirkeln.
Gefährlicher Steinschlag auf der Strecke
Oft fuhr man nahe am Felsen. Ständig war die Gefahr des Steinschlages vorhanden. Immer wieder gab es Abschnitte, wo viel kleine und große Steine auf der Straße lagen. Sieht man die georgischen Autos, scheint man von herabfallenden Steinen öfters getroffen zu werden. Die Straße verlief parallel zum Fluß und dieser wurde immer breiter und spektakulärer. Auf der Strecke kann der Ophitara 3 Kaskaden -Wasserfall besichtigt werden, mit einer abenteuerlichen Treppe nach oben. Im Grunde war es nach dem Zagari Pass, eher eine mühsame Strecke.
Der Okatse Canyon
Wir steuerten die Wasserfälle am Canyon an und wollten auf dem dortigen Parkplatz parken. Als wir am Besucherzentrum vorbeifuhren waren wir verunsichert. Also ging es zurück und wir standen wie festgefahren am Parkplatz, da es hier ziemlich chaotisch zuging. Vor einem großen Tor winkte uns ein Mann einzufahren. Dankend nahmen wir das Angebot wahr. Er bot uns an, uns zum Okatse Canyon(en) zu bringen. Gemeinsam gingen wir ins Zentrum und er erklärte uns die Tour. Leider waren die 7 km entfernten Wasserfälle nicht dabei. Dennoch buchten wir die Fahrt, auch ein wenig aus Dankbarkeit.
Im alten 4×4 Lada zum Canyon
Am Felsen über dem Canyon befindet sich eine Stahlkonstruktion auf der man gehen kann. Atemberaubend läuft man ca. 1km auf der Gitterkonstruktion über dem Canyon entlang. Am Ende befindet sich ein Vorsprung, der etwa 30m in den Canyon reicht.
Ein Erlebnis über dem Okatse Canyon auf diesem schmalen Gitterweg entlang zu laufen. Der Weg dauert etwa 1h. Nach der wunderschönen Tour wurden wir zum Zentrum zurückgebracht. Unglaublich was diese Fahrer auf diesen unwirklichen Wegen leisten.
Ein Vorsprung ragt in den Canyon
Ein Paar erzählte uns, dass sie ziemlich Streß mit ihrem PKW am Parkplatz bei den Wasserfällen hatten und WoMos sowieso nicht geduldet werden. Also keine gute Möglichkeit selbst zum Wasserfall zu fahren. Ein anderer Fahrer wollte uns zu den Wasserfällen bringen, aber wir lehnten dankend ab. Stattdessen gings ins Restaurant und wir bestellten unsere geliebten hausgemachte Khinkali. Wir durften über Nacht am Platz stehen bleiben. Vermutlich hat sich das Taxi bezahlt gemacht. Wieder mal standen wir alleine auf weiter Flur.
Der Martvili Canyon
Nur 32km vom Okatse Canyon entfernt, befindet sich mit dem Martvili Canyon ein weiterer interessanter Canyon. Leider kommt man auch hier nur in den Canyon wenn man ein Ticket kauft. Man kann auf 3 Arten den Canyon besichtigen, via Boot, zu Fuß oder mit einem Führer. Der hübsche Wasserfall befindet sich in 10km Entfernung, was insgesamt 20 km Wanderweg ausmachen würde, also eine ordentliche Tageswanderung. Wir wählten den Führer und wurden nicht enttäuscht, er zeigte uns Stellen, die wir alleine niemals gefunden hätten.
Infobox: An der Strecke gibt es wenige Übernachtungsmöglichkeiten, wenn dann am Fluß. Ein Camping ist vorhanden, wo man zuvor anrufen muß. In Okatse kann nur auf Anfrage übernachtet werden, das gilt auch am Martvili Canyon. Die Eintrittspreise sind für Touristen höher als für Einheimische. Einkaufsmöglichkeiten sind kein Problem. Wasser ist häufig vorhanden, aber man muß beim Füllen des Kanisters Geduld haben.
Strecke Zagari-Canyon 186km, sonnig bis 27 Grad.